Wie man in kostengünstig in ETFs investiert

ETFs – oder Exchange Traded Funds – sind wie die Schweizer Taschenmesser der Geldanlage. Sie sind flexibel, praktisch und ziemlich vielseitig. In einfachen Worten: Ein ETF ist ein Investmentfonds, der an der Börse gehandelt wird, genau wie Aktien. Aber statt nur in eine Firma zu investieren, kaufst du mit einem ETF gleich ein ganzes Paket – meist bestehend aus Dutzenden oder sogar Hunderten von Aktien oder Anleihen.

Warum ETFs in der Schweiz besonders interessant sind

Die Schweiz ist nicht nur für ihre atemberaubenden Alpen und ihre hohe Lebensqualität bekannt, sondern auch für ihr solides Finanzsystem, das stabile Grundlagen für Investitionen bietet. In den letzten Jahren haben ETFs (Exchange Traded Funds) als einfache und kostengünstige Möglichkeit, in den Aktienmarkt zu investieren, zunehmend an Beliebtheit gewonnen. Die Schweiz hat eine der weltweit fortschrittlichsten Börsenlandschaften, und viele Anleger bevorzugen ETFs als eine flexible und steuerlich vorteilhafte Option. Doch trotz der vielen Vorteile ist es wichtig, die potenziellen Kosten und Gebühren, die mit ETFs verbunden sind, genau zu verstehen.

Ein großer Vorteil von ETFs in der Schweiz ist die breite Auswahl an verfügbaren Anbietern und Produkten. Dank der gut entwickelten Finanzinfrastruktur können Anleger auf eine Vielzahl von ETFs zugreifen, die global diversifiziert sind und in verschiedenen Sektoren und Anlageklassen investieren. Vom Schweizer Aktienmarkt bis hin zu internationalen Anleihen und Rohstoffen – die Auswahl ist nahezu grenzenlos. Dies ermöglicht es den Anlegern, ein gut strukturiertes Portfolio aufzubauen, das ihren individuellen Zielen und Risikotoleranzen entspricht. Die Möglichkeit, in passiv verwaltete ETFs zu investieren, die die Marktentwicklung nachbilden, macht es für Investoren auch einfach, mit niedrigen Kosten und geringem Aufwand in den Finanzmarkt einzutreten.

Steuerliche Vorteile spielen ebenfalls eine große Rolle bei der Attraktivität von ETFs in der Schweiz. Bei bestimmten ETF-Arten, insbesondere bei Fonds, die in ausländische Aktien oder Anleihen investieren, profitieren Schweizer Anleger von günstigen steuerlichen Bedingungen. Die Steuerregelungen in der Schweiz bieten eine attraktive Kapitalertragssteuerstruktur für langfristige Investoren. Dies bedeutet, dass die Erträge aus ETFs oft günstiger besteuert werden als bei anderen Anlageformen, was eine erhebliche Steuervorteile verschaffen kann, wenn man seine Investitionen über mehrere Jahre hält. So wird das langfristige Wachstum des Portfolios durch steuerliche Erleichterungen gefördert.

Allerdings ist die Schweiz auch bekannt für relativ hohe Investitionskosten im internationalen Vergleich. Gebühren für den Kauf und Verkauf von ETFs sowie für die Verwaltung können sich schnell summieren, was die Rendite eines Anlegers erheblich schmälern kann. Viele Banken und Finanzdienstleister verlangen zusätzliche Gebühren für die Handhabung von ETFs oder für den Zugang zu internationalen Märkten. Daher ist es wichtig, nicht nur auf die Performance der ETFs, sondern auch auf die damit verbundenen Kosten zu achten. Der Schlüssel zu einer kostengünstigen ETF-Anlage in der Schweiz liegt in der Wahl des richtigen Brokers und der Suche nach kostengünstigen Anlagemöglichkeiten, um diese zusätzlichen Gebühren zu minimieren.

Die wichtigsten Vorteile von ETFs

  • Diversifikation leicht gemacht
    ETFs bieten eine hervorragende Möglichkeit, das Risiko deiner Investitionen zu streuen. Anstatt dein Kapital in einzelne Aktien zu investieren, wie etwa in Nestlé oder UBS, wird das Risiko auf eine Vielzahl von Unternehmen verteilt. Dies bedeutet, dass ein dramatischer Rückgang einer einzelnen Aktie nicht sofort dein gesamtes Kapital gefährdet. Diese breite Streuung hilft, das Risiko zu minimieren und sorgt für eine stabilere Performance deines Portfolios. Du kannst in viele verschiedene Branchen und Märkte investieren, ohne ein umfassendes Management zu betreiben.
  • Geringe Kosten im Vergleich zu aktiven Fonds
    Einer der größten Vorteile von ETFs ist die niedrige Kostenstruktur. ETFs werden passiv verwaltet, was bedeutet, dass keine teuren Fondsmanager tagtäglich entscheiden, welche Aktien gekauft oder verkauft werden sollen. Stattdessen bilden sie einen Index ab, was den Verwaltungsaufwand stark reduziert. Das Ergebnis: Geringere Managementgebühren im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds. Diese Einsparungen können sich im Laufe der Zeit erheblich auf die Rendite auswirken, da weniger Gebühren anfallen und dein Kapital mehr für die Investitionen arbeitet.
  • Transparenz und Liquidität
    ETFs sind äußerst transparent, was bedeutet, dass du jederzeit genau sehen kannst, in welche Werte der ETF investiert. Diese Übersichtlichkeit gibt dir mehr Kontrolle und Vertrauen in deine Investitionen. Im Vergleich zu vielen anderen Anlageformen, bei denen du oft auf regelmäßige Berichte angewiesen bist, kannst du bei ETFs jederzeit den aktuellen Stand einsehen. Zudem bieten ETFs hohe Liquidität. Du kannst deine Anteile wie Aktien zu den aktuellen Marktpreisen jederzeit kaufen oder verkaufen. Dies gibt dir eine hohe Flexibilität und macht es einfach, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren.
  • Steuerliche Vorteile
    In einigen Ländern, einschließlich der Schweiz, bieten ETFs steuerliche Vorteile. Bei bestimmten ETF-Arten, wie denen, die in ausländische Aktien oder Anleihen investieren, können Anleger von einer günstigen Kapitalertragsbesteuerung profitieren. In der Schweiz beispielsweise können langjährig gehaltene ETFs steuerlich günstiger behandelt werden als viele andere Anlageformen. Dies kann helfen, die Rendite zu maximieren, da weniger Steuern auf Erträge wie Dividenden und Kursgewinne anfallen.
  • Einfacher Zugang zu globalen Märkten
    Mit einem ETF kannst du mühelos auf globale Märkte zugreifen, ohne dich mit der Auswahl einzelner Aktien beschäftigen zu müssen. Du kannst in Märkte investieren, die dir normalerweise schwer zugänglich wären, wie etwa in asiatische oder afrikanische Unternehmen. Dies ermöglicht es dir, ein global diversifiziertes Portfolio aufzubauen und von der Performance unterschiedlicher Märkte zu profitieren.

Schritt-für-Schritt: Günstig in ETFs investieren in der Schweiz

Broker Typ Depotgebühr Handelsgebühr ETF-Angebot Bemerkung
Swissquote Schweizer Broker Hoch Mittel bis hoch Sehr gut Starke Regulierung, ideal für Anfänger und Profis
PostFinance Schweizer Broker Mittel Mittel Gut Einfach zu bedienen, benutzerfreundlich
DEGIRO International Sehr niedrig Niedrig Sehr groß Günstig, aber Sitz im Ausland, Zugang zu globalen Märkten
Interactive Brokers International Sehr niedrig Sehr niedrig Extrem groß Für Fortgeschrittene geeignet, sehr günstige Gebühren
Saxo Bank International Mittel Mittel bis hoch Sehr groß Gute Marktanalyse und Recherchewerkzeuge, international verfügbar

Entscheide dich für das passende ETF-Portfolio

Bei der Auswahl deines ETF-Portfolios geht es darum, die richtige Balance zwischen Risiko und Rendite zu finden, passend zu deinen persönlichen Zielen und deiner Risikobereitschaft. Nicht jeder ETF ist gleich – es gibt unzählige Varianten, die sich hinsichtlich der Anlagestrategie und geografischen Ausrichtung unterscheiden. Es ist wichtig, dass du die für dich geeigneten ETFs auswählst, um dein Portfolio sinnvoll zu diversifizieren und langfristig von den besten Chancen zu profitieren.

Ein wichtiger Punkt, den du beachten solltest, ist die Frage, ob du global diversifizieren möchtest oder lieber einen regionalen Fokus setzt. Wenn du ein weltweites Portfolio anstrebst, bieten ETFs wie der MSCI World ETF eine breite Streuung über rund 1.600 Unternehmen in entwickelten Ländern. Diese ETFs bieten dir Zugang zu den führenden Aktienmärkten weltweit. Wenn du zusätzlich Schwellenländer in dein Portfolio aufnehmen möchtest, ist der MSCI ACWI ETF eine gute Wahl, da er auch Länder wie China und Indien umfasst, die derzeit stark wachsende Märkte darstellen. Möchtest du dich jedoch auf den US-Markt konzentrieren, dann ist der S&P 500 ETF eine exzellente Wahl, da dieser die 500 größten Unternehmen der USA abbildet.

Ein weiteres Kriterium, das du bei der Auswahl deines ETFs berücksichtigen solltest, ist, ob du einen ausschüttenden oder einen thesaurierenden ETF wünschst. Bei einem ausschüttenden ETF werden Dividenden regelmäßig ausgezahlt, was besonders attraktiv ist, wenn du passives Einkommen generieren möchtest. Diese Art von ETFs ist ideal, wenn du auf regelmäßige Einnahmen angewiesen bist oder die Ausschüttungen für andere Zwecke verwenden möchtest. Im Gegensatz dazu bedeutet ein thesaurierender ETF, dass die Dividenden automatisch reinvestiert werden, was besonders vorteilhaft ist, wenn du langfristig Vermögen aufbauen möchtest und keine sofortigen Auszahlungen benötigst. Beide Varianten haben ihre Vorteile, und die Wahl hängt von deinen individuellen Zielen ab.

Schließlich spielt auch der geografische Fokus eine Rolle. Wenn du dich auf den Schweizer Markt konzentrieren möchtest, ist der SMI ETF eine ausgezeichnete Option, da er in die 20 größten Schweizer Unternehmen investiert. Diese ETFs bieten dir eine hohe Konzentration auf die lokale Wirtschaft und eignen sich gut, wenn du mit deiner Geldanlage auf den Erfolg der Schweizer Firmen setzen möchtest. Jede dieser Entscheidungen hat Einfluss auf die Struktur deines Portfolios und sollte mit Bedacht getroffen werden.

 Auf die Kostenstruktur achten

  • TER (Total Expense Ratio):
    Die TER liegt meist zwischen 0,07% und 0,5% pro Jahr. Sie wird automatisch vom Fondsvermögen abgezogen, sodass du sie nicht direkt siehst, aber sie wirkt sich langfristig auf deine Rendite aus.
  • Handelsgebühren:
    Je nach Broker zahlst du beim Kauf und Verkauf von ETFs zwischen 1 CHF und 25 CHF oder mehr. Günstige Broker wie DEGIRO bieten teilweise sogar kostenlose Transaktionen an, wenn du ETFs aus der «kostenlosen Liste» auswählst.
  • Währungswechselkosten:
    Wenn du in einen ETF investierst, der in einer anderen Währung als CHF notiert ist, können Währungswechselgebühren anfallen. Diese liegen häufig zwischen 0,1% und 1,5%, abhängig vom Broker und dem Währungspaar.
  • Spread-Kosten:
    Der Spread ist die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis eines ETFs. Dieser kann je nach Marktbedingungen und Liquidität des ETFs variieren und beeinflusst ebenfalls die Gesamtkosten deiner Transaktion.
  • Depotgebühren:
    Einige Broker erheben Depotgebühren, die jährlich anfallen. Diese können je nach Anbieter zwischen 0 CHF und mehreren hundert CHF pro Jahr liegen, besonders wenn du größere Summen investierst oder eine größere Anzahl an ETFs hältst.
  • Kosten für Dividendenzahlungen:
    Bei ausschüttenden ETFs können auch Gebühren für die Auszahlung von Dividenden entstehen. Diese Gebühren sind in der Regel gering, aber sie sollten in deiner Gesamtberechnung berücksichtigt werden.

Steuerliche Aspekte beim ETF-Investment in der Schweiz

Steueraspekt Beschreibung Steuersatz Besonderheiten Hinweise
Dividenden Dividenden, die aus deinen ETF-Investitionen erzielt werden, müssen versteuert werden. Je nach Kanton unterschiedlich Beide Arten – ausgeschüttet und thesauriert – sind steuerpflichtig. Steuern müssen jährlich in der Steuererklärung angegeben werden.
Verrechnungssteuer Schweizer ETFs ziehen eine Verrechnungssteuer von 35% auf Dividenden und Zinsen ab. 35% auf Dividenden und Zinsen Diese Steuer kannst du jedoch zurückfordern, wenn du sie korrekt in deiner Steuererklärung angibst. Rückforderung erfolgt durch Ausfüllen des entsprechenden Formulars.
Kapitalgewinne Kapitalgewinne aus dem Verkauf von ETFs sind für Privatanleger in der Schweiz in der Regel steuerfrei. Steuerfrei Dies gilt jedoch nur für Privatanleger, nicht für professionelle Anleger. Du musst Kapitalgewinne nicht angeben, wenn du als Privatanleger investierst.
Steuerformular und Deklaration Die Deklaration deiner ETF-Investitionen und -Erträge kann bei vielen ausländischen ETFs aufwändiger sein. Variiert je nach Kanton und ETF Du musst die Valorennummer und Erträge genau angeben, um Fehler zu vermeiden. Informationen findest du auf ictax.admin.ch, um die richtigen Angaben zu machen.
Steuerliche Behandlung ausländischer ETFs Wenn du in ETFs ausländischer Herkunft investierst, können andere steuerliche Regelungen gelten. Abhängig vom Herkunftsland Es können Quellensteuern im Ausland anfallen, die durch die Schweiz möglicherweise nicht vollständig zurückgefordert werden können. Eine sorgfältige Überprüfung ist erforderlich, um unnötige Steuerbelastungen zu vermeiden.

Was ist besser: Einmalanlage oder Sparplan?

Wenn es darum geht, in ETFs zu investieren, gibt es zwei Hauptstrategien: die Einmalanlage und der Sparplan. Beide Ansätze haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, und es hängt von deiner finanziellen Situation und deinen Zielen ab, welche Strategie besser zu dir passt.

Die Einmalanlage bedeutet, dass du einen größeren Betrag auf einmal investierst. Angenommen, du hast 10.000 CHF gespart – du könntest den gesamten Betrag in einen ETF investieren und sofort von möglichen Kursgewinnen profitieren. Der Vorteil dieser Strategie ist, dass du von Anfang an vollständig investiert bist und im Falle eines Kursanstiegs sofort die vollen Gewinne mitnimmst. Allerdings gibt es auch Risiken, da du den Marktzeitpunkt genau treffen musst. Wenn du dein Geld zu einem ungünstigen Zeitpunkt investierst und die Kurse fallen, könntest du kurzfristig Verluste erleiden.

Der Sparplan hingegen ermöglicht es dir, regelmäßig kleinere Beträge zu investieren, beispielsweise jeden Monat 300 CHF in einen ETF. Diese Strategie nutzt den sogenannten Cost-Average-Effekt: Du kaufst sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Kursen, wodurch sich die Kosten im Durchschnitt ausgleichen. Ein großer Vorteil des Sparplans ist, dass du dich nicht um den richtigen Einstiegspunkt kümmern musst, da du konstant investierst, unabhängig von den aktuellen Marktbedingungen. Besonders für Menschen mit regelmäßigem Einkommen oder denen, die sich nicht die Zeit nehmen wollen, den Markt genau zu beobachten, ist diese Methode attraktiv.

In Bezug auf die Wahl zwischen einer Einmalanlage und einem Sparplan hängt vieles von deinen persönlichen Zielen und deiner Risikobereitschaft ab. Wenn du über eine größere Summe verfügst und die Märkte derzeit günstig sind, könnte eine Einmalanlage sinnvoll sein, um sofort von möglichen Kurssteigerungen zu profitieren. Andererseits, wenn du langfristig ein stabileres Wachstum erzielen möchtest und das Risiko von Marktschwankungen minimieren willst, ist der Sparplan die bevorzugte Wahl. Die regelmäßige Investition in kleineren Beträgen hilft dir, über die Jahre eine solide und diversifizierte ETF-Position aufzubauen.

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